Ein Kater namens Sidi Brahim

Der Zauderer von Oz

Eigentlich interessiert mich der Gesundheitszustand von Herrn Trump gar nicht so sehr. Dass einer mit vorgerücktem Alter unter Fettleibigkeit, Haarausfall und Verblödung leidet, ist ja nicht unnormal. Klar ist das eine Tragödie, aber eine persönliche. Vielmehr hätte mich interessiert - und da bin ich mit Doktor Oz nicht ganz zufrieden, dass er uns darüber im Unklaren gelassen hat - ob das ansteckend ist. Herr Trump, der ja selber unter manischer Angst vor Bakterien leidet, wahrscheinlich weil er sich ihnen intellektuell unterlegen fühlt oder sie für demokratisch hält, und aus diesem Grund niemandem die Hand schüttelt und dauernd Mauern baut, zeigt keinerlei Sensibilisierung darin, dass er ja auch andere anstecken könnte. Er hat ja jetzt im Wahlkampf doch einigen Publikumskontakt und hält flammende Reden. Dabei versprüht er ja manchmal auch ein bisschen Speichel. Und bei herumfliegendem Speichel im Zusammenhang mit irgendwelchen ansteckenden Sachen schlagen Ärzte ja immer sofort Alarm. Herr Doktor Oz, haben Sie denn gar keine Angst vor einer Seuche? Oder stecken Sie gar mit Herrn Trump unter einer Decke? Was treiben Sie dort? Sind etwa auch schon infiziert? Dass die Nähe zu
Trump ansteckend ist, sieht man ja sofort: Trumps neuer Sicherheitsberater James Woolsey hat ja nun nach wenigen Tagen auch schon Haarausfall, so akut, dass er bisher noch nicht zur Anschaffung einer Perücke gekommen ist. Und Trumps Tochter Ivanka trägt sogar schon denselben Nachnamen wie ihr Vater und ist ebenfalls blond.

Die Ansteckung des Publikums wird also nicht als Gefährdung desselben betrachtet, sondern bewusst in Kauf genommen oder - noch schlimmer - sogar gefördert. Dahinter steckt Berechnung: Wer ebenfalls unter Fettleibigkeit, Haarausfall und vor allem Verblondung leidet, wählt am ehesten einen von Seinesgleichen. Da auch Immigranten, Kriegsveteranen, Muslime, Schwule, Frauen und Äpfel grundsätzlich nicht gegen eine Ansteckung gefeit sind, ist das der einfachste und auch billigste Weg, deren Stimmen doch noch zurück zu gewinnen, nachdem man es sich zuerst mit denen so ziemlich verkackt hat.

Lieber Herr Doktor Zika, äh Oz: Uns interessiert nicht, wie krank Herr Trump ist, sondern wie krank Amerika ist! Etwa so krank, dass es tatsächlich Herrn Trump wählen wird? Wie lange ist die Inkubationszeit? Reicht es für Hillary Clinton noch, ein Gegenvirus mit ähnlich hohem
Ansteckungspotential in Umlauf zu bringen? Zum Beispiel mittels Verbreitung von vertraulichen E-Mails im Schneeballsystem? Sie ist ja Mitglied vom Computer Chaos Club, da sollte das ja nicht so schwierig sein.

Erleichtert bin ich, dass wir in der Schweiz noch einigermassen sicher sind: Christoph Blocher hat seine Haare noch und Ueli Maurer hat sie nachweislich bei einem Flugzeugabsturz verloren. Bundesrat und Roche haben bereits reagiert. Die klinischen Tests der Schutzimpfung Trumiflu sind nahezu abgeschlossen, und die kistenweise Belieferung der Zivilschutzanlagen steht unmittelbar bevor. Nur dass Magdalena Martullo Blocher neuerdings blonde Strähnen hat, macht mir Sorgen. The first sinking step?
The Tramp

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