Ein Kater namens Sidi Brahim

Es ist vollbracht: Der Rebberg ist gepflanzt!!!

Ja, liebe Schäflein, die Zeit ist vorbei, dass hier Gras gewachsen ist - jetzt wachsen hier harte Drogen. Und das sogar mit behördlicher Bewilligung. Der Moment ist denkbar ungünstig gewählt, ist doch Perimeter A zur Zeit entnoppt und mit anderen baldachinesken Massnahmen derart ungastlich gemacht, dass die Christoffelturmszene sich zur Zeit nach Alternativstandorten umsieht. Hoffentlich entdeckt sie uns nicht.

Der Umbau hat ja ganz nett angefangen: Mit einem Hals über Kopf improvisierten Spatenstichapero wurde die Ankunft des Menzimuck begossen, der schon bald den ganzen Steilhang entnoppt, sprich umgegraben hat. Mit einem ersten Kraftakt wurden dann die an sich schon ebenen Terrassen nachträglich noch rollstuhlgängig gemacht - man weiss ja nie, wann es die erste Ernte gibt und wie wir dann noch zwäg sind...
Dann zäunen. Dann wieder etwas Ruhe, die aber nur dazu diente, die ersten Blasen an den diversen Bürolistenhänden wieder verheilen zu lassen. Der überaus warme Frühling sorgte schon bald für neue Hektik, ist doch der ganze Grünkram dieses Jahr zwei Wochen voraus und mussten auch die frischen Rebsetzlinge entsprechend früher in den Boden. Das hiess dann erst mal Lochen, ja Malochen, Malochen und weiter Malochen, Loch um Loch. Nebeneinander stehend zu dritt oder viert im Akkord. Sibirien pur! So viele Steine kann es hier doch gar nicht geben, die gehören doch in die Alpen! Diese doofen Gletscher vor zigtausend Jahren! Sogar Granitbrocken kamen zu Vorschein, halbe Findlinge. Die kaum verheilten Blasen waren schon bald wieder da und hatten ihre Freunde mitgebracht.

Die Löcher waren nicht lange leer, da standen die Stecklinge schon davor und verlangten Einlass. Sollten wir ihnen diesen nicht gewähren, drohten sie mit Verdursten. Nur war der Boden noch trockener als unsere Kehlen. Château Sahel.
So hiess es wieder im Akkord: Loch nässen, Rebpfahl und Steckling rein, Erde reinbuddeln, über Schlauch stolpern, nochmal Loch nässen, ungeheurer schön und sinnlich: so dreckig waren wir seit dem letzten Pfadilager nicht mehr! Nach knapp vier Tagen, nämlich heute, ist der Spuk nun vorbei und all die grünen und braunen Stöpsel stecken zufrieden in ihren feuchten Löchern und werden nun hoffentlich fruchtbar.

Wenn das kein Grund ist, den Korkenzieher und die beste Flasche aus dem Keller hervorzuholen. Aber autsch, die Blaaaasen. Könnte mir mal einer helfen...
Promilleus

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